…und eventuell auch für Frauen, alright! ∼
Hier kommt endlich mal ein Beitrag speziell für Männer, weil ich sowieso finde, dass sie in der ganzen Naturkosmetik Thematik zu wenig berücksichtigt werden…
Ich bin schon öfters von Männern gefragt worden, ob ich nicht auch mal einen After-Shave Balsam herstellen könnte… – und das hier ist meine ganz persönliche Antwort darauf. Okay, was für Männer gut ist, das gilt natürlich auch für uns Frauen, denn gerade jetzt wo der Sommer in großen Schritten anrollt, wollen wir auch geschmeidig Bein zeigen können – trotzdem ist die Rezeptur in erster Linie auf Männer gemünzt.
Warum muss das Rasieren eigentlich immer so ein „Pain“ sein?
Unter dem Mikroskop betrachtet ist jede Rasur wie lauter neue kleine Schnittwunden, auch Mikoverletzungen genannt, denn durch die Rasur werden nicht nur die Haare bzw. Bartstoppeln entfernt, sondern auch die Hornschüppchen der obersten Hautschichten – was eigentich den natürlichen Hautschutz darstellt. Kein Wunder also, dass die Haut da oft nicht mitkommt und irritiert ist oder sogar rebelliert. Oft wird hier auch vom sogenannten „Rasurbrand“ gesprochen.
Verständlich auch, dass manche gleich den Trend der Zeit nutzen und beim Vollbart bleiben. Aber irgendwann muss sich fast jeder rasieren. Klar also, dass wir und nicht erst wieder hautreizenden Alkohol ins Gesicht schmieren, sondern uns der hautberuhigenden Substanzen bedienen. Wie so oft ist in gewöhnlichen Produkten aus dem Handel leider immer wieder unnötiger oder gar bedenklicher Stuff enthalten. Mehr dazu könnt ihr auch hier nachlesen:
https://www.codecheck.info/kosmetik_koerperpflege/rasur_enthaarung/aftershave_balsam.kat
Hier ein paar Hintergründe zu den ausgewählten Inhaltsstoffen:
Als Basis für den After-Shave Balsam verwende ich Shea Butter, sie ist herrlich, weil man mit ihr eine ausgezeichnete fluffige Konsistenz hinbekommt. Außerdem bewahrt sie den Feuchtigkeitshaushalt der Haut und macht sie durch ihre rückfettende Wirkung so richtig schön geschmeidig und fein. Bei Narben sorgt sie zusätzlich für Elastizität des Gewebes. Sheabutter eignet sich auch ideal zur Pflege von trockener, neurodermitischer und geschädigter Haut und ist allgemein gut verträglich.
Die Butter der in Afrika heimischen Nuss des Karitébaumes hat natürlich einen weiten Transportweg hinter sich, deshalb versuche ich nur wenig damit zu arbeiten. Und natürlich bin ich immer auf der Suche nach heimischen Alternativen, wenn ich sie also gefunden habe, gibt es hier auf jeden Fall ein Update!
Ich habe heuer auch mal Fichtenwipfel in Öl eingelegt, denn sie besitzen genauso wie Knospen Meristemgewebe (=pflanzliche Stammzellen), welches besonders teilungsfähig ist und als sehr regenerierend oder heilend gilt.
Außerdem wuchert die Aloe Vera in meiner Wohnung. Ich habe sie schon unzählige Male geteilt und erhalte so immer wieder neue Pflanzen, die wirklich sehr pflegeleicht und genügsam sind. Da Aloe Vera für seine besonders lindernden, entzündungshemmenden und wundheilenden Eigenschaften bekannt ist, darf sie natürlich auch im After Shave nicht fehlen. Dafür habe ich das gesamte Gel aus den Blätteren/Zweigen geschabt und komplett mit verarbeitet. Man sollte dafür aber nur Pflanzen verwenden, die mindestens 3 Jahre alt sind.
Weiters dürfen noch antimikrobiell wirkendes Kokosöl und einige ätherische Öle in den Balsam rein. Die ätherischen Öle wirken zusätzlich antiviral und antibakteriell und hemmen Entzündungen. Meine Wahl fiel hier eher auf die herberen Öle, natürlich können diese je nach persönlicher Vorliebe einfach ausgetauscht werden.
Alright, let’s do this!
Und das brauchst du dafür:
- 180g Sheabutter
- 70g Kokosöl
- 45g Fichtenwipfel-Ölauszug mit Olivenöl (alternativ könnt ihr auch Mandel- oder Jojobaöl verwenden, falls ihr grad keine Fichtenwipfel zur Hand habt)
- Gel von 2 Aloe Vera Zweigen
- ätherische Öle von Pfefferminz (2Tr.), Patchouli (1 Tr.) Eukalyptus (1 Tr.), Wacholder (1 Tr.)
Ergibt ca. 6x 60ml Tiegel
So geht’s:
Aloe Vera Gel aus den Zweigen schaben und mit dem Pürierstab gemeinsam mit dem Fichtenwipfel-Ölauszug mixen, bis eine feine leicht sämige Textur entsteht. Danach die Sheabutter sanft schmelzen und das Kokosöl ebenfalls dazu geben bis es zerrinnt. Danach das Gemisch aus Aloe Vera Gel und Fichtenwipfel-Ölauszug dazu geben und ebenfalls leicht erwärmen und gleich wieder vom Herd nehmen.
Ganz zum Schluss die ätherischen Öle eintropfen und die Masse mit dem Handmixer rühren, bis eine lockere Masse entsteht. Falls die Masse nicht gleich Form annimmt, einfach in den Kühlschrank stellen (geht auch über Nacht) und dann nochmals rühren.
⇒Tipp: Die fertige Masse kann leichter mittels selbst gemachtem Spritzbeutel eingefüllt werden, dazu die Masse einfach in einen unbenutzten Tiefkühlbeutel geben und auf einem Eck ein kleines Loch rein schneiden, so quillt die Masse easy wie aus einer Tube in den Tiegel.
So wird die (tägliche) Rasur vielleicht nicht unbedingt gleich zum Vergnügen, aber vielleicht auch nur mehr halb so wild…
Also viel Spaß beim „Scheren“ 😉
2 comments