Nähren

It’s Tea Time – Schwarztee selbst gemacht

Habt ihr gewusst, dass man aus Himbeerblättern selbst „Schwarztee“ herstellen kann? Ja, ihr habt richtig gelesen!

Der Schwarztee – wie wir ihn kennen – wird aus der Teepflanze (Camellia sinensis) hergestellt. Das, was unseren heimischen aus Kräutern hergestellten Schwarztee und den „offiziellen“ Schwarztee allerdings verbindet, die Herstellmethode der Fermentation. Während die Fermentation beim „offiziellen“ Schwarztee streng gesteuert ist, geht es bei unserem selbstgemachten Schwarztee etwas entspannter zu.

Was passiert eigentlich bei der Fermentation?

Im Prinzip handelt es sich einfach um einen Oxidationsprozess, der durch eine Enzymaktivität der pflanzeneigenen Enzyme erfolgt. Diese werden bei Beschädigung der Pflanzenzellen aktiviert und sorgen in weiterer Folge für chemische Um- und Abbauprozesse. Wichtig dabei sind Feuchtigkeit, Wärme und Sauerstoff.

Der Hauptunterschied zum (ebenfalls fermentierten) Schwarztee ist dabei vor allem der, dass hier kein Koffein enthalten ist und der Tee damit auch bedenkenlos für Kinder geeignet ist.

Und das funktioniert nur mit Himbeerblättern? Nein, natürlich klappt das auch mit sämtlichen anderen Blättern, die viele Gerbstoffe enthalten, wie etwa Brombeer- oder Erdbeerblättern, etc. Hier kann man sich also frei in der Natur bedienen, je nachdem was man gerade vorfindet und die heimischen Blätter einfach veredeln.

Okay, und was machen eigentlich die Gerbstoffe?

Als Gerbstoffe werden chemische Stoffe bezeichnet, die in der Lage sind, sich mit Eiweißstoffen zu verbinden und das Eiweiß in weiterer Folge strukturell zu verändern. Dadurch können sie Fäulnis- und Abbauprozesse verhindern. In der Kräuterheilkunde werden Gerbstoffe vorrangig dort eingesetzt, wo entzündliche Vorgänge auftreten, also zum Beispiel bei Magen- und Darmbeschwerden, bei allgemeinen Verdauungsbeschwerden oder Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Eigentlich bilden die Pflanzen Gerbstoffe als Fraßschutz – für den Menschen können die Gerbstoffe allerdings folgende nützliche Wirkungen besitzen:

  • adstringierend (zusammenziehend)
  • antibakteriell
  • entzündungshemmend
  • schleimhautschützend
  • hautschützend
  • krampflösend
  • blutdruckregulierend

Die geballte Ladung an Goodness also, oder? Alright, dann stürzen wir uns mal ins Vergnügen.

This is how we do it:

  • Frische Himbeerblätter (oder auch Brombeer- und Erdbeerblätter) sammeln, ev an einem warmen Ort leicht antrocknen lassen
  • Die Blätter in grobe Stücke schneiden und dann gut mit dem Nudelwalker anquetschen, damit die Enzyme aktiviert werden, dann auf einem Küchentuch ausbreiten
  • Danach die Blätter gleichmäßig mit etwas Wasser besprühen – aber darauf achten, dass die Blätter nur leicht befeuchtet sind, aber gleichmäßig benetzt werden
  • Das Tuch einrollen und in ein luftdicht verschlossenes Gefäß geben, an einem warmen Ort bei ca. 25-30 Grad für ca. 2-3 Tage stehen lassen (ev. zwischendurch kontrollieren, dass die Blätter nicht faulen, sondern kontrolliert fermentieren
  • Danach die Himbeerblätter erneut auf einem Tuch oder Papier ausbreiten und gut trocknen lassen, dabei auf schnelle Trocknung achten. Wenn die Blätter rascheln, sind sie sicher getrocknet.
  • Dann in ein Gefäß zum Aufbewahren geben und dunkel lagern.

Perfect Serve.

Beim Aufbrühen des Tees die benötigten Blätter leicht zerkleinern. Für einen Liter Kräuter-Schwarztee werden in etwa 4-5g getrocknete Kräuter benötigt. Den Tee ca. 5-7 Minuten ziehen lassen und wie herkömmlichen Schwarztee entweder pur oder mit etwas Milch verfeinert genießen.

Also ich würde sagen, es macht Sinn, den heimischen Schwarztee zu probieren, denn er ist nicht nur gesund, sondern schont gleichzeitig auch noch das Klima. Da schmeckt’s gleich noch besser…

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