Gesundmacher der Schafe oder Heilmittel des Achilles…
Die Schafgarbe findet schon lange Beachtung in der Naturheilkunde, denn bereits im antiken Griechenland wurde sie eingesetzt – primär als blutstillendes Mittel. Der Sage nach wandte sie schon Achilles zum Stillen seiner einzig verwundbaren Stelle – der Ferse – an. Zumindest ist dies auch im botanischen Namen manifestiert: Achillea millefolium – wobei „mille“ für tausend und „folie“ für Blatt steht. Gemeint sind also die super fein gefiederten Blätter der Schafgarbe. Im Deutschen steht die Schafgarbe für den Gesundmacher der Schafe, da sie bei den Tieren bei Hundebandwurm bzw. Drehkrankheit verabreicht wurde. Vielleicht habt ihr es auch schon manchmal auf Weiden gesehen: da Schafe nur die Blätter der Schafgarbe fressen und die Stängel und Blütenstände verschmähen, bleiben oft auffällige Büschel übrig.
Die Alleskönnerin
Überhaupt gilt die Schafgarbe als Allheilmittel, im Volksmund weist auch der Name „Heil aller Schäden“ darauf hin. Aber auch als Frauenkraut kann sich die Schafgarbe absolut blicken lassen. Die Schafgarbe enthält ähnliche ätherische Öle wie die echte Kamille und wird daher als krampflösende und appetitanregende Heilpflanze geschätzt. Bei Magen- und Darmproblemen ist die Schafgarbe entzündungshemmend; außerdem kann sie nervenberuhigend wirken. Äußerlich hilft sie auch bei Gelenkenstzündungen und unreiner Haut. Natürlich können die kleinen jungen Blätter der Schafgarbe auch gegessen werden, das Kraut enthält viele Mineralstoffe und Vitamine, aktiviert den Stoffwechsel und reinigt das Blut. Außerdem ist die Schafgarbe eine Einschleuserpflanze für Natrium.
Allerdings entfaltet die Schafgarbe ihr heilsames Potenzial nur dann, wenn sie dort wachsen kann, wo sie selbst sich niederlässt (im Vergleich zur Kamille, die oft in Kulturen zur Herstellung von Heilmitteln gezogen wird). Bevorzugt wächst sie an trockenen Orten, vor allem in mageren Wiesen, an Feld- und Wegrändern. Manchmal sind die Zungenblüten des Korbblütlers auch rosa gefärbt – das ist dann der Fall, wenn sie die volle Kraft der Sonne eingefangen hat. Wenn sie sich im Garten ansiedelt, verleiht sie ihren Nachbarpflanzen größere Widerstandskraft und verstärkt ihren Duft. Ein paar fein gehackte Blätter können sogar die Verrottung am Komposthaufen beschleunigen.
So, jetzt aber wieder zurück zur genussvollen Seite der Schafgarbe. So einfach geht der homemade Schafgarben-Sirup…
Und das brauchst du dafür:
- ½ Liter abgezupfte Blüten
- Saft von 4 Zitronen (oder 2-3 EL Zitronensäure)
- 2 kg Zucker
- 2 Liter Wasser
Ergibt ca. 2 Liter Sirup.
So geht’s:
Die einzelnen kleinen Blüten von den Blütendolden abzupfen. Fyi, je mehr grün von den Blättchen und Stängeln im Sirup landen, umso bitterer wird dieser. Den ½ Liter Blüten in eine Glasschüssel geben, Zitronensaft dazu geben. Die 2kg Zucker in 2l Wasser auflösen und kurz aufkochen lassen. Im noch heißen Zustand über die Blüten gießen und umrühren. Mit einem luftdurchlässigen Tuch abdecken und 2 Tage stehen lassen (an einem warmen Ort). Immer wieder mal umrühren und sicher gehen, dass alle Blüten von dem Zuckerwasser bedeckt sind. Danach abseihen und am Besten nochmals kurz aufkochen, noch heiß in gut gereinigte/sterile Flaschen abfüllen. Am erfrischendsten ist der Sirup, wenn man ihn mit kaltem Mineralwasser aufspritzt. Mmmmh, ähm määäh!
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