Winter ist für mich immer Thermen/Wellness/Relax-Zeit. Und damit auch die Zeit für Massagen. Nach einem Ski-Tag im Tiefschnee oder einer Tour gehört das für mich schon fast zum Standard, damit meine Muskeln wieder entspannen.
Neben der Entspannung der Muskeln kann eine Massage auch schmerzhafte Verspannungen lösen, das Bindegewebe straffen und die Durchblutung anregen. Und gerade wenn es kalt draußen ist, darf unsere Körperpflege auch etwas reichhaltiger sein. Also her mit den Ölen! Als Basisöle für das selbst gemachte Massageöl könnt ihr aus einer breiten Palette auswählen – je nach Verwendungszweck. Hier eine kleine Übersicht. Grundsätzlich sollten nur naturbelassene Bioprodukte verwendet werden, da diese für die Haut besonders verträglich sind.
Plant-based
Grundsätzlich eignet sich fast jedes Pflanzenöl zur Massage. Wertvolle Samenöle wie Nachtkerzen-, Borretschsamen-, Wildrosen-, Traubenkern- und Granatapfelsamenöl werden vorwiegend für die Gesichtsmassage verwendet und dabei oft mit anderen fetten Ölen gemischt. Diese Öle sind auch bei Hautstörungen wie Ekzemne, Neurodermitis und Schuppenflechte eine gute Wahl. Für trockene und schuppige Haut werden eher fette, nicht trocknende Öle wie Olivenöl, Mandelöl, Macadamianuss-, Wildrosen- und Aprikosenkernöl empfohlen. Jojobaöl ist ein ziemlicher Allrounder, da es gut in die Haut einzieht. Weitere mögliche Basisöle sind: Sonnenblumenöl, Avocadoöl, Olivenöl und Weizenkeimöl
Hier nochmal einige Öle im Detail:
Jojobaöl– der Feuchtigkeitsspender
Das Öl wird aus den Samen der Früchte des Jojobastrauches (Simmondsia sinsensis) gewonnen. In der Kosmetik wird das Öl besonders gerne deshalb verwendet, da es intensiv pflegt und von der Haut rückstandslos aufgenommen wird, so bleibt kein öliger Film zurück. Es gilt als besonders feuchtigkeitsspendend und soll zudem auch eine antibakterielle Wirkung besitzen.
Mandelöl– bei empfindlicher Haut
Als mildes Öl eignet sich das Mandelöl vor allem bei trockener Haut. Achte aber darauf, dass du nur hochwertiges kaltgepresstes und kein raffiniertes Öl verwendest. Ein weiterer positiver Aspekts des Mandelöls: es fördert die Zellneubildung. Außerdem bringt es Mineralstoffe in die Zellen und sorgt damit für Feuchtigkeit.
Sesamöl– der Durchblutungsförderer
Das Sesamöl dringt tief in die Hautschichten ein und durch die Öffnung der Poren wird der Ablagerung schädlicher Stoffe in der Haut vorgebeugt. Außerdem wehren die im Öl enthaltenen Vitamine schädliche Eindringlinge ab und hemmen dadurch eine vorzeitige Alterung der Haut. Sesamöl ist gut verträglich und eignet sich deshalb für alle Hauttypen besonders gut zur täglichen Hautpflege. Speziell trockene und schlecht durchblutete Haut profitiert von den positiven Eigenschaften des Sesamöls. Es kann auch bedenkenlos für Babys angewendet werden.
Pimp my oil
Plus: In all diese Öle könnt ihr auch Pflanzengut einlegen und vorab einen klassischen Ölauszug – oder auch Mazerat genannt – machen. So kannst du zum Beispiel auch den Ölauszug des Johanniskrauts als Basisöl verwenden, damit erhältst du dann gleich noch einen größeres Wirkstoffspektrum – speziell bei schwermütigen, depressiven Menschen kann dieses Öl gute Dienste leisten. Auch ein Öl-Mazerat aus Ringelblumen, Rosenblüten, Rosmarin o.ä. ist denkbar.
Top it off
Als Add-On für das selbstgemachte Massageöl könnt ihr noch ätherische Öle als weitere Duft-und Wirkstoffe hinzufügen. Sie sind die absolute Essenz einer Pflanze und damit Vielstoffgemische, die viele unterschiedliche biochemische Inhaltsstoffe der Pflanze enthalten. Bitte verwende nur 100% naturreine ätherische Öle und auf der Haut nur in Bio-Qualität! Als Grundregel für die Dosierung gilt: auf 100 Milliliter Basisöl kommen ca. 15 Tropfen ätherisches Öl. Oder anders gesagt: als grobe Richtlinie kann das prozentuale Vorkommen des ätherischen Öles in einer lebenden Pflanze genommen werden, welches meist bei ca. 1% liegt. Natürlich dürfen hier auch verschiedene ätherische Öle kombiniert werden.
Wenn ihr nicht sicher seid, ob ihr gewisse ätherische Öle auch wirklich vertragt, macht am besten mit einer kleinen Menge einen Verträglichkeitstest auf der Armbeuge/Innenseite des Unterarms. Natürlich wird das ätherische Öl (in den allermeisten Fällen) aber nicht direkt auf die Haut aufgetragen, sondern muss auch für den Test mit einem fetten Basis-Öl verdünnt werden!
Achtung: Besondere Vorsicht gilt auch bei der Verwendung von ätherischen Ölen und Kindern! Gar keine ätherischen Öle sollten bei Babies, Schwangeren, Schwerkranken und Epileptikern verwendet werden! Umfangreiche Infos zu ätherischen Ölen findet ihr zum Beispiel bei Eliane Zimmermann.
Hier eine erste Übersicht, welche ätherischen Öle ihr für welchen Zweck verwenden könnt.
Muskeln/Gelenke:
Eukalyptus
Rosmarin
Wacholder
Fichte
Latschenkiefer
Weißtanne
Pfefferminze
Kierfernadel
Majoran
Myrte
Cajeput
Wintergrün – Achtung: unbedingt auf die Dosierung achten!! Max. 0,5% des ätherischen Öles in einer schmerzlindernden Mischung beimengen!! Sollte nur von erfahrenen Aromapraktikern verwendet werden!
Beruhigend/entspannend:
Lavendel
Kamille
Hopfen
Orange
Sinnlich:
Ylang-Ylang
Jsmin
Rose
Patchouli
Muskatellersalbei
Sandelholz
Zimtrinde
Vitalisierend/bringen Schwung:
Zitrone
Ingwer
Bergamotte
Rosmarin
Eukalyptus
Grapefruit
Zitronengras
Achtung: Ätherische Zitrusöle können die Haut noch sensibler bei Sonneneinstrahlung machen, daher bitte nach Verwendung vorsichtig sein wenn ihr nach draußen geht, denn sonst droht die Gefahr von phototoxischen Hautreaktionen!
Hier kommt nun mein Rezept für das selbst gemachte Massageöl zur Muskelentspannung mit den entsprechenden ätherischen Ölen.
Und das brauchst du dafür:
- 60ml Johanniskrautöl oder Rosmarinöl, jeweils Mazerat oder einfach nur Olivenöl
- 40ml Mandelöl oder Jojobaöl
- 6 Tropfen Rosmarin extra
- 4 Tropfen Wacholderholz/Juniperus communis
- 2 Tropfen Latschenkiefer/Pinus mugo
- 2 Tropfen Eukalyptus citriodora
- 1 Tropfen Lavendel fein/vera
Ergibt ein Fläschchen mit ca. 100ml Füllmenge.
So geht’s:
Das Johanniskrautöl und das Jojobaöl in eine dunkle Flasche Glasflasche füllen, danach die ätherischen Öle dazu geben, verschließen und gut schütteln. Bei der Lagerung des selbst hergestellten Massageöls darauf achten, dass das Öl keiner extremen Hitze oder direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
Je nach verwendetem Trägeröl ist das Massageöl mehrere Monate haltbar. Es empfiehlt sich jedoch eher immer kleinere Mengen zu mischen.
Viel Spaß beim Mischen eures eigenen Massageöles! So starten wir relaxed ins neue Jahr!
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